Programm Reclaim the Seeds 2017

Samstag: Workshops | Kinderprogramm | Aktion | Exkursionen | | Sonntag: Exkursionen | Lesung | Mitmachen

Samstag 4. März - Tauschbörse und Workshop-Programm

Beginn Markt und Programm: 10:30, Ende: 16:30

Du brauchst dich für die Workshops am Samstag NICHT anzumelden. Das Programm findet im selben Gebäude wie die Tauschbörse statt. Wir bitten die Teilnehmer um eine Spende. Bitte denke daran, dass wir das alle freiwillig organisieren, aber dass wir auch Ausgaben haben!

Workshops

Es sieht aus, als gäbe es wieder ein fesselndes Workshopprogramm geben! Hier eine Übersicht.
Weitere Informationen über das Workshopprogramm wird kurz vor dem Saatgutwochenende als PDF-Dokument zu finden sein, welches du vor der Reise nach Nijmegen ausdrucken kannst.

Erste Runde (11:00 - 12:30)

Selber Saatgut gewinnen und bewahren (Zirkusraum)
Permakulturdozent und Gärtner Linder van den Heerik referiert über die Theorie und Praxis zum selber Selektieren, Ernten, Säubern und Bewahren von Saatgut.

Patentee auf Saatgut (Theaterraum)
Immer häufiger fragen Betriebe Patente auf natürliche Eigenschaften von Nahrungsmittelpflanzen wie zum Beispiel Paprika, Salat oder Brokkoli an. Dies Eigenschaften haben ihren Ursprung in der Natur und sind über klassische Veredelung mit modernen Sorten gekreuzt. Dennoch werden sie als Erfindungen angepriesen, mit allen Auswirkungen davon.
Glücklicherweise machen sich sehr viele Menschen Sorgen über diese Entwicklung. Vor Kurzem erst kam die Europäische Kommission mit einer Bekanntmachung, in welcher sie Patente auf klassisch veredelte Pflanzen ablehnt. Ein weiterer Schritt ist die Umsetzung dieser Entscheidung im rechtlich bindenden Gesetz des europäischen Patentbüros.
Im Workshop geht Maaike Raaijmakers, Projektleiterin bei Bionext, auf die Folgen von Patenten auf Nahrung und die aktuelle politische Lage ein. Danach wird sie mehr über die Kampagne "Die größte Saatgutbank der Niederlande" erzählen, um Patenten auf Saatgut Einhalt zu gebieten.

Landwirtschaft und Klimawandel (Grafikraum)
In diesem Workshop untersuchen Finn und Jonny von ASEED den Zusammenhang zwischen dem industrielle Nahrungssystem und dem Klimawandel, vor allem mit Schwerpunkt auf die Niederland, und auch Alternativen, die es zum industriellen System gibt. Ziel: Den Menschen den Beitrag das industrielle Nahrungssystem am Klimawandel bewusster zu machen. Wir wollen zeigen, dass eine neue Annäherung an Nahrung und Landwirtschaft, die breitere soziale und ökonomische Veränderungen erfordert, unausweichlich ist, wenn wir die schlimmsten Effekte des Klimawandels umgehen wollen. Dazu ist es nötig, dass wir einsehen, welche große Rolle die Niederlande bei der Instandhaltung des industriellen Nahrungssystems spielen.
Zum Ende des Workshops wird über das Food Autonomy Festivals in Amsterdam gesprochen. (Die Hauptsprache in dem Workshop wird Englisch sein).

Besondere Getreide (Atelier)
Getreide ist Getreide. Oder doch nicht? Auch, wenn sie für viele Menschen wohl gleich aussehen, gibt es viele, verschiedene Getreidesorten und Varietäten. Sie sind das Ergebnis tausender Jahre Landwirtschaft und Veredelung. Aber diese agrarische Vielfalt ist in Gefahr. In den Niederlanden wird beinahe nur noch Getreide zur Viehzucht angebaut.
Mit Menschen, die beinahe jeden Tag mit besonderem Getreide in Berührung sind, wird nach Möglichkeiten gesucht, die bestehende Biodiversität zu erhalten und spezielles Getreide zu verarbeiten und zu verkaufen.
Mit Ieke Dekker (Weizennotkomitee), Louis Dolmans (Doornik Natuurakkers) und
Theo Bastiaens (Stichting Behoud van Oude Graanrassen). Der Moderator hat Informationen über die Zeeuwse Vlegel.

Zweite Runde (13:30 - 15:00)

The 15th Garden, ein syrisches Netzwerk von Stadtgärten und Saatgutrettern (Zirkusraum)
Ein besonderer Gast bei Reclaim the Seeds ist Ansar Hevi. Er wird The 15th Garden präsentieren, ein Netzwerk nach dem bottom-up Prinzip mit zusammenarbeitenden Stadtgärten in bombardierten, belagerten und blockierten syrischen Städten. Auch Gärten von Familien, Bauern auf dem Land und Landwirtschaftsinitiativen in Flüchtlingskamps in den Nachbarländern gehören zum Netzwerk.
Als Bestandteil von 15th Garden werden in und um Syrien herum also samenfeste Saaten getauscht und vermehrt. Auch werden Erfahrungen über nachhaltigen Land- und Gartenbau und Wissen über die gefährlichen und irreführenden Versprechen des Agrobusiness ausgetauscht. Ohne sektiererische Unterteilung ist eine Bewegung für Nahrungsmittelsouveränität aufgebaut und verteidigt worden. The 15th Garden ist ein integraler Bestandteil des jungen syrischen Zusammenlebens, das seit 2011 in vielen Teilen Syriens aufkommt und das nicht unter der Macht der offiziellen Regierung steht.
In Europa werden Informationstreffen organisiert, um eine andere Geschichte über Syrien zu erzählen; keine Geschichte über Terror, Bomben und Flucht, sondern von Saatgut, Selbstbestimmung, Freiheit und dem Glauben an soziale Gerechtigkeit und Frieden, und dadurch auch an eine bessere Zukunft für Syrien. Der 15th Garden bekam so schnell Unterstützung aus Solidaritätsnetzwerken in Europa. Gruppen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien und Schweden haben mit dem Einsammeln von biologischen, samenfesten Sorten begonnen, um sie zu Menschen in belagerten Städten und betroffenen Gebieten zu senden. Am Ende der Präsentation bei Reclaim the Seeds wird geschaut, wie wir in den Niederlanden The 15th Garden unterstützen können.

Agrarökologie und Nahrungswälder (Theaterraum)
Im ersten Teil dieses Workshops geht Wouter van Eck (von Voedselbos Ketelbroek) auf die Chancen von Nahrungswäldern für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion ein. In einem erfolgreichen Nahrungswald werden Landwirtschaft und Natur kombiniert, durch das Anlegen eines essbaren Systems von mehrjährigen Pflanzen. Ökologische Prinzipien eines natürlichen Waldes sind dabei führend.
Im zweiten Teil gehen wir nach draußen, um das Ganze in der Praxis anzusehen (siehe Runde 3).

Alle kleinen Lebewesen Hilfen (Grafikraum)
Im Boden leben zahlreiche Organismen wie Bakterien, Pilze, Protozoen, Nematoden, Milben, Schnecken und Würmer. Und das alles in gigantischen Zahlen und eine unglaubliche Vielfalt. Marc Siepman erzählt, was die miteinander zu tun haben, und wie Sie ihnen helfen können, so dass sie Ihnen helfen können. Für weitere Informationen: marcsiepman.nl

Update zu großen Saatgutkonzernen (Atelier)
Weltweit gewinnt eine Hand voll großer Betriebe immer mehr Macht über den Saatgutmarkt. Bayer kauft Monsanto, Dow verleibt sich Dupont ein und Syngenta ist nun in den Händen von ChenChina. Was müssen Bauern und Konsumenten erwarten? Wie können wir diese Marktkonzentration stoppen und die Biodiversität sicherstellen? Sonia, von ASEED und beteiligt an der Organisation des Monsanto Tribunals letzten Oktober, präsentiert erst den Stand der Dinge und leitet danach eine Diskussion zu möglichen Kampagnen und Folgeschritten ein. (Die Hauptsprache dieses Workshops ist Englisch).

Wildpflanzenwanderung (draußen)
In de omgeving van de Vasim zal Leah Groeneweg (Bloemenpad) laten zien dat je in het wild ook heel wat eetbare planten kunt vinden. Zelfs in de stad en zelfs in maart. Treffpunkt am Eingang

Hinweis: Dieser Workshop ist abgebrochen: Verschiedene Gentechnik-Sorten, was damit tun? (Atelier)
Häufig werden sie "Neue Zuchttechniken" genannt, die wohl neue Art, um zielgerichtet in die DNA von Pflanzen einzugreifen. Es ist immer mehr beim Kreieren von neuen Sorten möglich. Aber wie sieht es mit möglichen Gefahren und sozial-ökonomischen Effekten aus? Was sind eigentlich mögliche Gründe, um diese Techniken gut zu heißen und im konventionellen oder selbst ökologischen Landbau anzuwenden? Sehen Sie hier einen Film, der Ihnen eine Idee gibt, was los ist. Google selbst Cas zu CRISPR.

Dritte Runde (15:15 - 16:45)

Gesetzgebung rund um Saatgut (Zirkusraum)
Der NAK (Kontrolldienst) hat Anweisungen für Saatgutzüchter aufgestellt. Was sind die Vorschriften? Wie müssen sie verpackt werden? Welches Saatgut darf man nicht frei züchten? Diese Regeln für die normale Zucht sind streng und kostspielig für die seed saver und kleine Vermehrer. In Dänemark fallen 'kleine Sorten' nicht mehr unter die EU-Gesetzgebung. Wie ist das hier und in anderen Ländern?
Präsentation wird von Monique Wijn gehalten. Sie hat 2002 mit dem Vermehren und Verkaufen von Saatgut begonnen. 2013 war sie Mitorganisatorin von Reclaim the Seeds in Haren, Groningen. Kurz danach wurde das Noordelijk Zadennetwerk gegründet, das einen jährlichen Saatgutmarkt organisiert, dieses Jahr in Drenthe.

Open Source, auch für Saatgut eine gute Alternative (Theaterraum)
Willy Douma von Hivos erzählt über ihre Arbeit auf Saatgut für die Kleinbauern in Afrika. Die überwiegende Mehrheit der Bauern gebracht Saatgut aus dem letzten Jahr, im Handel oder kauft auf dem Markt. Die Qualität ist schlecht. Die Regierung und die meisten der Saatgut-Unternehmen macht das nichts. Sie suchen einfachen Märkten. Und sie sehen Patentierung von Saatgut als legitimer Schutz für Unternehmen. Zusammen mit kleineren Saatgut-Unternehmen, Landwirte und Regierung untersucht Hivos ob Open-Source-Systeme für Saatgut eine gute Alternative sind: Saatgut bleibt öffentliches Eigentum, geschützt von der Privatisierung und wieder in den Händen der Bauern. Könnten open source Saatgut Systeme Bauern die dringend benötigte Innovation liefern?

Erhältlichkeit von verschiedenem, ökologischem Pflanzgut (Grafikraum)
Die Anzahl von ökologischen Züchtern von Pflanzgut ist wohl eingeschränkt und das gilt auch für das Sortiment. Wie können wir wieder dafür sorgen, dass sowohl die professionellen Gärtner, als auch kleinere mit Gemüsegärten mehr Sorten Pflanzgut erhalten können? Es geht hier zum Beispiel um regionale, samenfeste, robuste und auf andere Art und Weise besondere Gewächse. Eine Anzahl von Gärtnern und interessierten können sich über diese Fragen austauschen.
Es wird nach Gärtnern gesucht, die beschäftigt sind mit der (im kleinen Maßstab) Zucht von samenfestem Pflanzgut. Danach soll auch auf die Region Nijmegen geschaut werden, weil dort mit einer Zahl von kleineren, biologischen Gärtnereien einiges möglich sein könnte.
Einer der Anwesenden bei der Diskussion ist Willem ´t Hooft von Kwekerij A8 in Doorn. Er züchtet schon eigenes Pflanzgut, für sich selber und für andere Gärtner und Privatleute.

Fortführung vom Workshop zum 15th Garden (Atelier)
Im zweiten Teil dieses Workshops können alle Teilnehmer besprechen, was wir in den Niederlanden tun können, um dieses syrische Netzwerk von Stadtgärten und seed savers zu unterstützen.

Fortführung vom Workshop über Agrarökologie und Nahrungswälder (draußen)
Etwa 10 Minuten Fußweg von de VASIM wird ein junger Nahrungswald von 1 Hektar Größe besucht: Nahrungswald Novio in Park West. Hier wird von Wouter van Eck von Voedselbos Ketelbroek ein Überblick über dieses Thema gegeben. Im Anschluss kann, wer will, selber die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam mit den Bewohnern der Arbeitsgruppe Groen Hees die Bepflanzung abrunden. Treffpunkt am Eingang

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Doorlopend (kinder-)programma

Cityplot wird am Samstag verschiedene, durchgehende Aktivitäten organisieren.

Bewundere die Würmer und sieh zu, wie dein Küchenabfall in Kompost umgewandelt werden kann.

Zusammen mit Kindern werden sie ein Rangoli machen: ein Beschützer mit verschiedenfarbigen Bohnen und Linsen. Am darauffolgenden Tag werden die Bohnen in der Suppe für das Mittagessen landen - für die Helfer am essbaren Grün in Lent.

Auch kannst du bei Ihnen Saatgutbehälter machen und diese mit Saaten füllen. Du kannst was mit nach Hause nehmen für deinen eigenen Garten, Balkon oder die Fensterbank.

Und du kannst wieder Saatgutbomben bauem! Diese mit Saaten gefüllten Klebebälle können benutzt werden, um kahle und langweilige Orte in Nijmegen oder zu Hause im eigenen Viertel aufzufrischen!

Am Stand von Obstzüchter Floris kannst du sehen, wie Obstbäume veredelt werden. Wenn du magst, kannst du auch selber mithelfen! Wenn du zu Hause einen besonderen oder leckeren Obstbaum hast, wo du noch einen von haben möchtest (vielleicht, weil deiner schon sehr alt ist), dann kannst du davon einfach einen Ast mitbringen und diesen vor Ort veredeln lassen!

AKtion

Reclaim the Seeds 2017 steht im Zeichen des Widerstands gegen Patente auf Pflanzen. Derartige Patente sind nach der Europäischen Gesetzgebung verboten, aber durch technisch-juristische Kniffe wird dieses Verbot immer häufiger umgangen. Wie es da vor sich geht, kann man in "It is time to stop patents on plants!" oder der Website No-patents-on-seeds.org. Auf mehr als 150 Pflanzen lastet inzwischen ein EU-Patent, und weitere 1000 Anfragen sind eingereicht. Aber die Chancen stehen gut, bald diese Patente zu verbieten. Wir werden am 4.März in Nijmegen deutlich zeigen, dass wir glauben, dass jeder Zugang zu allen Sorten von Pflanzen haben können muss und dass Eigenschaften von natürlichen und lebenden Organismen nicht privatisiert werden dürfen.

Am Stand von ASEED kannst du den ganzen Tag über eigene Buttons und Protestplakate gegen Patente gestalten. Während der Mittagspause kann jeder sich mit einer großen Zahl von Bannern mit einer Botschaft gegen Patente versammeln, um gemeinsam ein deutliches Statement an das Europäische Patentamt zu senden. Nenne es Flashmob, nenne es eine kleine, Indoor-Demonstration, nenne es wie du willst, aber sorge dafür, dass du dabei bist! Am besten mit deiner eigenen, kreativen Botschaft.

Der Saatgutmarkt

Der wichtigste Teil des Tages ist und bleibt der Markt, wo viele besondere Saaten, Knollen und Stecklinge getauscht, verschenkt oder verkauft werden können. Auf dieser Website ist auch eine Übersicht über die Stände zu finden.


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Sonntag 5.März - Mitmachen und Exkursionen

Sonntag kannst du mithelfen beim Pflanzen von Obst- und Nussbäumen und Beerensträuchern bei den ökologischen Wohngemeinschaften IEWAN und Eikpunt bei Lent (nahe bei Nijmegen), unter der Leitung von Wouter van Eck, bekannt durch den Nahrungswald Ketelbroek. Wouter wird den Tag beginnen mit einem kurzen Workshop über Permakultur.

Zeiten:
10:30 Einführung und Kaffee
11:00 - 13:00 Fahrradexkursion (erste Runde)
11:00 eine kurze Einführung zur Permakultur und Arbeitsanweisung (nicht zu spät kommen!)
11:45 Arbeitsbeginn
13:00 Lunch
14:00 weiterarbeiten
14:00 - 16:00 Fahrradexkursion (zweite Runde)
16:00 Borrel (Drink)

Abhängig vom zeitlichen Druck und dem Wetter wird den Tag über noch eine Lesung über Saatgut und Permakultur stattfinden.

Es wird 2 Fahrradexkursionen von jeweils 2 Stunden geben: die eine führt an Cobomen und an de Historische tuinvorbei; die andere entlang der Doornik natuurakkers und dem vorrübergehenden Volksgartenkomplex De Lentse Aarde. An jeden Ort gibt es eine Erläuterung von jemandem, der sich dort auskennt. Wenn du mit willst, nimm dein eigenes Rad mit oder miete eines am Bahnhof!

Für Sonntag ist es nötig, dass du dich anmeldest. Wir würden gerne wissen, mit wie vielen helfenden Händen wir rechnen können und wie voll die Exkursionen werden sollen. Anmelden kannst du dich, indem du eine E-Mail an zondag@reclaimtheseeds.nl.
Auch für das Sonntagsprogramm bitten wir die Teilnehmer um eine Spende.

Weitere Informationen folgen!

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